Das Felsenmeer.

In direkter Nachbarschaft des Sauerlandparks lockt das ´Felsenmeer` Jahr für Jahr zehntausende Besucher an. Die wild zerklüftete, bizarre Felsenlandschaft gehört zu den 77 bedeutendsten Geotopen Deutschlands. Dort wurde der bislang älteste Tiefbau auf Eisenstein in ganz Nordrhein-Westfalen nachgewiesen. Insgesamt umfasst das Felsenmeer eine Fläche von rund 35 Hektar. Zahlreiche Höhlen mit mehr als zehn Metern Tiefe und beeindruckende Felseinstürze geben dem Felsenmeer seinen wildromantischen Charakter. Heute ist das eigentliche Felsenmeer weitgehend von einem bis zu 250 Jahre alten Buchenwald bedeckt – wertvoller Lebensraum vor allem für Spechte und Fledermäuse.

Die Entstehung

Die Menschen berichten

Einstmals sollen, der Sage nach, in grauer Vorzeit rund um den Sundwiger Wald Zwerge gelebt haben. Unter den Felsen suchten sie nach Gold, Silber, Edelsteinen und anderem Edelmetall. Der berühmte Zwergenkönig Alberich war der Herr über all diese Schätze. Doch die in der Nachbarschaft wohnenden Riesen erfuhren von all dem Reichtum Alberichs und machten sich auf, die Felsenburg der Zwerge zu plündern. Zwar gelang es den Zwergen sich in den hintersten unterirdischen Gängen vor den Riesen zu verstecken, während die nur bis zur großen Felsenhalle gelangten. Plötzlich ertönte die Stimme Alberichs. Der sagte einen Zauberspruch und die Decke der gesamten Felsenhalle stürzte über den Riesen ein. Seit diesem Tag, so die Sage, befindet sich an genau dieser Stelle das Felsenmeer. Auch einen Grabstein eines Riesen kann man bis heute noch sehen: Eine Felsplatte mit einem Bildnis des Riesen wurde im Paradies aufgestellt. Ob das auch die Wahrheit ist, mögen andere entscheiden.

Die naturwissenschaftliche Betrachtung

Sie besagt, dass das Felsenmeer durch eine so genannte Verkarstung und den Einsturz von Höhlen unter einem uralten dichten Waldgebiet entstanden ist. Aber auch der Mensch hatte bei der Entstehung des Felsenmeeres natürlich seinen Anteil. Seit dem 8. Jahrhundert wurde hier Eisenerz abgebaut. Heute wird die Felslandschaft von einem Buchenwald überzogen, in dem sich viele seltene Tier- und Pflanzenarten angesiedelt haben. Seit den 60er Jahren steht das Felsenmeer unter Naturschutz. Deshalb sind Bereiche viele Jahre nicht zugänglich gewesen.

So kann man das Felsenmeer für sich entdecken

Spätestens seit der Landesgartenschau Hemer im Jahr 2010 ist das gesamte Gelände für Tagesausflügler und Gäste hervorragend erschlossen. Ganzjährig erlauben gut ausgebaute Wege nicht nur entspanntes Spazierengehen, sondern auch einmalige Blicke auf eines der bedeutendsten geologischen Denkmäler Deutschlands. Eine barrierefreie Brücke, die sich freischwebend an Felsblöcken und Baumformationen vorbeischlängelt, ermöglicht es sogar, die unzugänglichen Felsformationen zu überqueren und eröffnet einen überwältigenden Blick in eine bis zu 20 Meter Tiefe Felsschlucht. Über einen 62 Meter langen Holzsteg und eine direkt an den Sauerlandpark (Parkteil: ´Park der Sinne`) angrenzende Aussichtsplattform können die Gesteinsformationen im dichten Buchenwald erkundet werden. Wie es unter den Felsen und Buchen aussieht, wird in der nahegelegenen Heinrichshöhle deutlich.

Touristinfo

Touristinfo der Stadt Hemer
Deilinghofer Straße 71
58675 Hemer

+49 (0) 23 72 – 551 61 10
touristik@hemer.de

Höhlen- und Karstkundliches Informationszentrum Hemer

+49 (0) 23 72 – 615 49
info@hiz-hemer.de

Spezielle Führungen und Infos zum Felsenmeerbergbau
Speläo-Gruppe Sauerland e.V.

+49 (0) 2372 – 807 04
www.sgs-ev.de

Anreisen & Parken.

Adresse für das Navigationssystem

Parkplatz Deilinghofen des Sauerlandparks Hemer / Felsenmeer
Deilinghofer Straße 71
58675 Hemer

Barrierefreiheit & Warnhinweis

Erstmals seit Jahrzehnten wurde das einzigartige Geotop damit im Jahr 2010 wieder erlebbar gemacht. Seit das Felsenmeer aufgrund seiner naturhistorischen, erdgeschichtlichen und kulturhistorischen Bedeutung als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde, war es nicht mehr direkt begehbar. Mit dem Bau von Brücke, Steg und Aussichtsplattform ist außerdem nun auch der barrierefreie Zugang zum Felsenmeer möglich. Naturschutz stand bei dem Vorhaben an erster Stelle: Grundsätzlich gilt, dass die Bauwerke keine nachhaltige Beeinträchtigung des Naturhaushaltes erwarten lassen, da das Konzept neben dem Naturschutz erstmalig die Bedeutung des nationalen Geotops und die Spuren des ältesten Tiefbaus auf Eisenstein in NRW berücksichtigt. Auf diese Ausgewogenheit wurde bei der Bauausführung streng geachtet.

Warnhinweis

Besucherinnen und Besucher sollten keinesfalls die ausgewiesenen Wege im Felsenmeer verlassen! Diese Regel dient nicht nur dem Schutz der Tier- und Pflanzenwelt des Felsenmeeres, sondern auch der Sicherheit der Gäste! Über das gesamte Gebiet verteilt befinden sich viele tiefe Klüfte und Spalten, nur leicht abgedeckt mit losem Zweigwerk und nassem, rutschigen Laub. Beim Betreten dieser meist nicht erkennbaren Bereiche begibt man sich in Lebensgefahr!